Sterbehilfe

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Beitrag von Galos Mi Jun 29, 2016 1:18 am

Zugegeben, keines meiner Lieblingsthemen, aber ein, wie ich finde, doch wichtiges Thema, was es zu besprechen und diskutieren gilt!
Wie steht ihr dazu? Meint ihr, dass es erlaubt werden sollte? Haltet ihr passiv sinnvoller als aktiv? Findet ihr es moralisch tragbar?
Meiner Meinung nach ist aktive Sterbehilfe, sprich z.B. mit Tabletten, tragbar, solange es vom Patienten ausdrücklich gewollt ist. Ist ein Patient nicht mehr geistig oder körperlich in der Lage sich klar und deutlich darüber zu äußern, so darf keine einseitige Entscheidung z.B. von der Familie erfolgen und der Betroffen wird bis zu seinem Tod gepflegt.


Zuletzt von Galos am Fr Jul 01, 2016 9:16 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Rechtschreibung und Grammatik)

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Beitrag von Aran Aryono Do Jun 30, 2016 9:50 pm

Ich halte passive Sterbehilfe genau dann für den richtigen Weg, wo ein Mensch den Schritt selbst zu gehen noch fähig ist. Aktive Sterbehilfe sollte aber auch eine Option sein, wenn der Wille eines Menschen klar ist, er es aber nicht fähig ist durchzuführen.

Aber es sollte entweder möglich sein, dass der Mensch sich dazu klar äußert, oder er muss es vorher verfügt haben. Niemand sollte entscheiden können und müssen, einem Menschen das Leben zu nehmen, außer dieser Mensch selbst.
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Beitrag von Jondalar Fr Jul 01, 2016 1:12 pm

Hier stimme ich Aran voll zu.

Es muss in jedermanns eigener Hand liegen, wie er sterben möchte, bzw, wie lange man ihn künstlich davon abhalten darf.

Sicherlich muss es da Kontrollorgane geben, damit sich nicht jeder Teenager, der verlassen worden ist, gleich sein Spritzchen abholen kann, aber bei Schwerstkranken oder uralten Menschen, die keinerlei Perspektive mehr haben, muss man da Gnade walten lassen und darf die Leute nicht noch jahrelang quälen.

Ein Verbot der Sterbehilfe ist der umgekehrte Fall von Geburtenkontrolle, die wir sowieso allesamt ablehnen. Keiner mag sich vorschreiben lassen, was und wie viele Kinder er bekommt, aber dann mag man bestimmen, wann, wie oder warum der Mensch dann wieder seinen Körper verlässt?

Grüße
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Beitrag von Aran Aryono Fr Jul 01, 2016 2:41 pm

Um den Bogen zum anderen Thread zu schlagen mal ganz provokant: Wenn es keinen freien Willen gibt, sondern nur Schicksal, wieso dann dem Einzelnen diese Entscheidung überhaupt überlassen?
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Beitrag von Galos Fr Jul 01, 2016 9:22 pm

Ja, das halte ich für selbstverständlich,, dass es Kontrollorgane gibt. Altersgrenze sollte meiner Meinung nach festgelegt sein und dann eine Kontrolle geistiger sowie körperlicher Fähigkeiten. Es sollte sowieso nur für Schwerst- und Todkranke Personen erlaubt sein.
Zu Aran: ein Gedankenspielchen, es könnte doch sein, dass diese angeblich freie Entscheidung vorherbestimmt und diesem Menschen eingegeben wurde. So DENKT er nur (bzw alle denken) wir hätten einen freien Willen, aber in Wahrheit ist alles ein vorherbestimmter Plan. (Nur ein Gedankenspiel, nicht meine Überzeugung)

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Beitrag von Jondalar Mo Jul 04, 2016 12:13 pm


Ja, so wie Galos das sagt, meinte ich das Wink

Das Problem an der Ursprungssache ist aber das, dass der junge Teenager sich ohne Weiteres das Leben nehmen kann, so fern er nicht zu blöd dazu ist, der leidende Bettlägrige kann sich aber nicht dagegen wehren am Leben erhalten zu werden, das ist nicht nur unmoralisch, das ist auch ziemlich unfair Wink

Grüße
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Beitrag von Ryia Nakala Mo Jul 04, 2016 11:26 pm

Ich bin im Allgemeinen gegen Sterbehilfe. Eventuell gäbe es Ausnahmen, wo ich das anders sehen würde, aber ansonsten steht meine Meinung.

Einige Gefahren habt ihr ja schon angesprochen. Was ich ebenfalls sehr gefährlich fände, wäre der Fall, dass ältere Leute das Ganze nutzen könnten, um ihre Angehörigen oder auch die Gesellschaft "von sich zu befreien". Ihr habt es ja bestimmt auch schon öfters mal gehört, dass ältere Menschen klagen, sie wären nur noch eine Belastung und würden den Rest nur noch Geld kosten... Wie furchtbar und was für ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, wenn man dem Tür und Tor öffnen würde.
Klar, könnte man diese Gefahr durch strenge Vorschriften reduzieren, aber es wird immernoch leichter sein, Vorschriften aufzuweichen als etwas zu legitimieren, das eigentlich komplett verboten ist.
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Beitrag von Aran Aryono Di Jul 05, 2016 12:23 pm

Ryia Nakala schrieb:Was ich ebenfalls sehr gefährlich fände, wäre der Fall, dass ältere Leute das Ganze nutzen könnten, um ihre Angehörigen oder auch die Gesellschaft "von sich zu befreien". Ihr habt es ja bestimmt auch schon öfters mal gehört, dass ältere Menschen klagen, sie wären nur noch eine Belastung und würden den Rest nur noch Geld kosten...

Unabhängig davon, dass ich das auch schlimm finde, sehe ich da aber kein Problem.
Wenn ein Mensch sich derart schlecht fühlt damit, dass er lieber sterben möchte, ist das weiterhin seine freie Entscheidung.
Da kann man dann noch eine psychologische Betreuung vorschalten, aber am Ende sollte auch diese Option da sein.
Wenn dieser Mensch noch Gesund genug ist zum Laufen, springt er vor einen Zug. Warum also nicht eine sanfte Alternative anbieten?
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Beitrag von Ryia Nakala Di Jul 05, 2016 4:54 pm

Ich finde es nicht richtig. Wenn jemand beispielsweise eine Depression hat, sind Gedanken ans Sterben Teil der Erkrankung und in der Regel kein echter Wunsch der Person. Genauso gibt es Lebenslagen, die diesen Wunsch provozieren könnten, dann sind es aber diese Situationen, die dafür verantwortlich sind und die in den allermeisten Fällen auf andere Weise besser gelöst werden können. Der von mir angesprochene Fall beschreibt nicht mal eines davon, sondern eine Entscheidung auf Grund von Schuldgefühlen, die zu einem Konflikt führen, den es ohne die Legitimation von Sterbehilfe (ohne/mit wenig Begrenzungen) gar nicht gäbe. Wir sollten als Gesellschaft lieber genügend Therapieplätze und Unterstützungsangebote schaffen anstatt den vorzeitigen Tod als eine adäquate Problemlösealternative anzubieten! (Tut mir Leid, wenn ich deine Worte vll stärker interpretiere als sie gemeint waren Smile )
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Beitrag von Aran Aryono Di Jul 05, 2016 5:18 pm

Niemand hat hier von Depressionskranken gesprochen. Ob die Person, die diese Entscheidung eventuell trifft, dazu in der Lage ist, diese auch zu treffen, sehe ich als Voraussetzung an. Auch verwirrte Menschen sollte man nicht einfach so den "Not-Aus-Knopf" drücken lassen.

Und doch, das Dilemma haben die alten Menschen auch jetzt, nur ohne Ausweg. Viele alten Menschen würden lieber sterben, als in der Situation zu sein, in der sie sind, egal wie diese Situation jetzt im Einzelnen aussieht. Natürlich hast du Recht, dass Sterbehilfe keine Alternative zu Betreuung sein soll, sondern eine letzte Notlösung für Menschen, die Qualen leiden und erlöst sein möchten.

Ich glaube niemand hier will einen Standard-Euthanasie-Knopf an jedem Krankenbett, falls jemand keine Lust mehr auf sein Leben hat. Es geht um spezielle Fälle, die beurteilt werden müssen und zwar von Psychologen und nicht von Allgemeinmedizinern.

Nein, du hast meine Worte nicht stärker, aber wohl falsch interpretiert. ;-)
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Beitrag von Ryia Nakala Fr Jul 08, 2016 6:40 am

Aran Aryono schrieb:
Nein, du hast meine Worte nicht stärker, aber wohl falsch interpretiert. ;-)
mh da bin ich mir noch nicht sicher..

Vielleicht kannst du, um das Ganze ein wenig konkreter zu machen, mal ein paar Gründe nennen (abgesehen von starken, nicht linderbaren Schmerzen), bei denen du Sterbehilfe befürworten/akzeptieren würdest. Ich unterstelle einfach mal, dass es da keinen Grund gibt, bei dem man nicht besser einen anderen Weg finden kann.
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Beitrag von Jondalar Di Jul 19, 2016 11:47 am


Früher war es nicht unüblich bei diversen Völkern, dass die Alten, wenn sie dann soweit waren, einfach in den Wald gegangen sind zum Sterben.

Bei uns wird immer nur ein arges Geschiss darum gemacht, als würde man verdrängen wollen, dass der Tod zum Leben gehört. Grundsätzlich sehe ich das als einen Punkt unterhalb der Menschenwürde an.

Egal aus welchem Grund, es ist mein Leben und es geht nur mich etwas an, ob ich es ausleben oder beenden will. Bei Geburtenkontrolle oder Zwangssterilisation schreit jeder auf, aber bei Zwangsleben macht jeder mit.

Grüße
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Beitrag von Aran Aryono Di Jul 19, 2016 1:02 pm

Ryia Nakala schrieb:Vielleicht kannst du, um das Ganze ein wenig konkreter zu machen, mal ein paar Gründe nennen (abgesehen von starken, nicht linderbaren Schmerzen), bei denen du Sterbehilfe befürworten/akzeptieren würdest. Ich unterstelle einfach mal, dass es da keinen Grund gibt, bei dem man nicht besser einen anderen Weg finden kann.

Ich meine tatsächlich vor allem starke Schmerzen oder starkes Leid, aber auch eine starke Beeinträchtigung (Halsabwärts Querschnittsgelähmt) mit der ein Mensch nicht mehr leben möchte. Mir geht es nicht darum, ob es Alternativen gibt oder nicht. Wenn es diese gibt, müssen diese angeboten werden, aber am Ende muss der Mensch das Recht haben zu wählen.
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Beitrag von Ryia Nakala Mi Jul 20, 2016 10:35 am

@Aran Auch wenn es heutzutage tolle Möglichkeiten für unterstützte Kommunikation gibt, bin ich da doch zumindest ein wenig beruhigt Wink




@Jondalar Ich bekomme bei deinem Beitrag ein wenig Gänsehaut! *grusel* Very Happy Sagst du mir dann wenigstens Bescheid, wenn es bei dir so weit ist und du in den Wald gehst? (Dürfte ja nicht mehr sooo lange sein *duck* Very Happy) Dann besuch ich dich mal, bevor es die Maden tun^^ Vielleicht wird das dann so wie bei Luke und Yoda... wär doch nett *Kopfkino*
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Beitrag von Aran Aryono Mi Jul 20, 2016 10:58 am

Ich sage ja, man muss Alternativen bieten, die Entscheidung sollte man aber dem Betroffenen Menschen überlassen.
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Beitrag von Ryia Nakala Do Jul 21, 2016 12:32 pm

Meine Sorge wäre da halt, dass dadurch ein gesellschaftliches Bild produziert wird von "wenn man xyz hat, ist das Leben nicht mehr lebenswert/sollte man lieber sterben". Weißt du, was ich meine? Dann bliebe die Entscheidung zwar immernoch beim Einzelnen, aber es würde schon indirekt Einfluss darauf genommen werden.
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